09.10.2025

„Ein Auftrag für uns Frauen“

Warum Maria Ma Mädchen in Tansania unterstützt

„Als ich zum ersten Mal von dem Projekt ‚Ein Schulabschluss für Mädchen‘ hörte, musste ich mit den Tränen kämpfen!“, erzählt Maria Ma. Die bekannte Tiroler Hackbrettistin engagiert sich als „Testimonial“ für Bruder und Schwester in Not (Fotos unten). Im Rahmen dieser ehrenamtlichen Funktion kennt sie das Projekt schon seit einigen Jahren. „Es ist einfach unglaublich!“, sagt sie, „Dass Dinge, die bei uns so selbstverständlich gehandhabt werden, woanders eine schier nicht zu überwindende Hürde darstellen. Dass Mädchen in der Zeit ihrer Menstruation die Schule nicht besuchen, ist einfach unfassbar!“ 

„Ein Schulabschluss für Mädchen“ ist ein gemeinsames Projekt von der tansanischen Organisation Rulenge-Ngara Human Life Defence Initiative (RN-HLDI) und von Bruder und Schwester in Not. Es wird im Distrikt Biharamulo umgesetzt. Zugrunde liegt dem Projekt das Faktum, dass es für zahlreiche Schülerinnen keine Selbstverständlichkeit ist, während ihrer Menstruation am Unterricht teilzunehmen. An den meisten der 22 Sekundarschulen des Distrikts gibt es keine Waschmöglichkeiten und Umkleideräume, viele Mädchen haben auch keinen Zugang zu adäquaten Hygieneartikeln wie Binden. Dazu kommt ein langer Schulweg und die vorherrschende Tabuisierung des Themas, die dazu führen, dass viele Mädchen vollkommen unvorbereitet sind, wenn sie zum ersten Mal ihre Periode bekommen.

Das Projekt zielt darauf ab, Selbstvertrauen und Körperwissen jugendlicher Schülerinnen und Schüler zu stärken. Durch Sensibilisierung für Hygiene- und Sanitärpraktiken sowie Schaffung von Infrastruktur mit Regenwassersammeltanks und Waschräumen, wird ein förderliches Umfeld geschaffen. Darüber hinaus lernen die jungen Frauen, wiederverwendbare Stoffbinden zu nähen. 

„Mädchen müssen gestärkt werden“

Besonders betroffen macht Maria Ma, dass zwischen Schulabschluss und Schulabbruch die Menstruation steht. „Es ist generell wichtig, dass Mädchen gestärkt werden, um zu mutigen, gebildeten, selbstbewussten Frauen heranwachsen zu können. Ganz speziell gilt das für Länder wie Tansania, in denen es Mädchen und Frauen besonders schwer haben. Ich empfinde es als eine Art Auftrag für uns Frauen, in dieser immer kleiner werdenden, vernetzten Welt, uns gegenseitig zu stärken und zu unterstützen.“ Bildung ist ihr als Testimonial besonders wichtig, „weil Bildung – und es läuft immer wieder darauf hinaus – der einzige Weg zu einem selbstbewussten, selbstbestimmten Leben, zu Arbeit und Wohlstand, zu Eigenständigkeit und Unabhängigkeit ist!“

Ziele des Projekts: Bildung und Gesundheit für Mädchen

In einem ersten Projekt wurden die Maßnahmen an vier Schulen des Distrikts umgesetzt. Mit großem Erfolg: Der Schulbesuch stieg um 20%, Tabus wurden aufgebrochen, Sanitärräume gebaut und Notfallkästen mit Einwegbinden und Schmerzmitteln an den Schulen etabliert. Schülerinnen berichten über die große Entlastung, die ihnen das Projekt verschafft hat. >> Lesen Sie hier die Geschichte der 14-jährigen Jesca.

Im Moment läuft das Projekt an drei weiteren Schulen. Jede der Schulen hat etwa 1000 Schüler:innen. Das mittelfristige Ziel von Bruder und Schwester in Not ist, die Maßnahmen an allen 22 Sekundarschulen des Distrikts umsetzen zu können.

Wenn Sie ebenfalls Mädchen in Tansania unterstützen möchten, freuen wir uns über Ihre Spende über das Onlinetool oder per Erlagschein mit dem Kennwort „Mädchen“

Fotos Maria Ma © BSIN/ Rachel Mabala, Fotos Projekt © BSIN/ RN-HLDI